Corneliu Dan Georgescu: Der Zyklus „Transsilvanische Motive“ (Hommage à Bartók) (1998-2006) Grundsätzlich geht es in diesem Zyklus darum, eine naive musikalische Welt als Partner für einen Dialog zu  betrachten. Die Authentizität der traditionellen Musik - mit Ausnahme ihrer Instrumentation – wird kaum berührt:  die Motive sind übernommen so wie sie sind, es werden ihnen nur andere Ideen und Materialien entgegengesetzt -  eben wie in einem Dialog. Ich sehe in diesem Gesichtspunkt eine spezielle Variante der Postmoderne. Der Zyklus  „Transsilvanische Motive“ enthält bis jetzt vier Hefte (I - Stücke 1-10, II-Stücke 11-20, alle für Klavier, Heft III -  Stücke 21-30 für Geige und Klavier, Heft IV - Stücke 31-38) und möchte allmählich ein größeres Werk werden,  das zu Ehre Bartóks konzipiert ist.  „Hommage à Bartók“ bedeutet ein Huldigung an die edle Idee, daß die Betrachtung einer traditionellen Musik ein  ewiges Thema bleibt - auch im 21. Jahrhundert gültig - wie eine nötige, periodische Rückkehr zu einigen  ursprünglichen Dimensionen, oder zu einer kulturellen oder psychologischen Herkunft, um sie, aber auch um sich  selber besser zu verstehen. Diese Sichtweise erklärt auch, warum der vielfältige Wert einer traditionellen Musik  weit über die Problematik der Nationalitäten hinausragt, eine Einstellung in der Bartók ein Vorbild bleibt.  Die Musik des Zyklus „Transsilvanische Motive“ stellt dem Interpreten gewiße technische Probleme dar, um so  mehr, daß sie nicht sofort wahrnehmbar sind. So wird es vom ihm eine äußerste Konzentration und Teilnahme  benötigt: er sollte stets bereit sein, Registersprünge (aber auch Sprünge aller Art, wie z.B. zwischen verschiedenen  Tempi, Dynamikangaben, Vortragsarten, Musikstrukturen) schnell und manchmal überraschend auszuführen. Falls  einige Passagen unspielbar erscheinen, sollte nicht das allgemeine Tempo, sondern diese Passagen geopfert  werden, d.h. eine vernünftige Lösung finden, um das Mögliche zu realisieren. Auf keinen Fall sollten die  Fragmente aus traditioneller Musik hervorgehoben werden - sie dürfen oft von anderen Strukturen bedeckt  werden; eben dieses Pendeln zwischen hörbar und unhörbar ist wesentlich. Die verschiedenen Stücke für eine  Ausführung (minimum 3-4, optimal 5-8 Stücke) sollten ohne große Zwischenpausen gespielt werden, so, daß sie  nicht als separate Stücke wahrgenommen werden, sondern als Momente eines einzigen, größeren Stückes. Es wird  eine objektive, neutrale Interpretationsweise aufgefordert, die jede Überbetonung der Expressivität vermeidet.